Frau macht gefährliche Entdeckung in altem Werkzeugkasten

In einem alten Werkzeugkoffer machte kürzlich eine Kanadierin eine explosive Entdeckung: eine scharfe Handgranate
In einem alten Werkzeugkoffer machte kürzlich eine Kanadierin eine explosive Entdeckung: eine scharfe Handgranate. (Foto: Symbolbild / Getty Images)

Eine Kanadierin machte am vergangenen Wochenende eine explosive Entdeckung: Als sie den Werkzeugkoffer ihres verstorbenen Vaters öffnete, starrte sie plötzlich auf eine Handgranate.

Weil sie nicht wusste, wie sie sicher mit einer lebensgefährlichen Waffe umgehen sollte, wählte sie den Notruf. Doch auch der Polizist, der wenig später eintraf und sich die Granate ansah, kam hier an seine Grenzen – denn es handelte sich um ein ihm unbekanntes historisches Modell.

Warum der ganze Wirbel?

Als am vergangenen Freitag Kedrin Simms Brachman den Werkzeugkoffer ihres im Oktober verstorbenen Vaters durchstöberte, machte sie einen gefährlichen Fund: eine Handgranate.

Warum es Monate nach seinem Ableben dazu kam, berichtete sie zwischenzeitlich CTVNews: "Der Koffer stand im Werkraum, das war der heilige Platz meines Vaters. Den hat außer ihm niemand betreten." Und das waren für Brachmanns Vater offenbar ausreichende Sicherheitsvorkehrungen, um dort eine Waffe zu deponieren.

Weil Kedrin die Granate nicht berühren wollte, rief sie den Notruf. Der riet ihr, die Waffe nicht anzufassen. Es werde schnell jemand kommen und sich die Situation anschauen. Wenig später traf ein Polizist ein. Doch anstatt die Granate an sich zu nehmen, schoss er nur Fotos davon und schickte sie an seine Vorgesetzten. Denn: Es handelte sich um ein antikes Modell, mit dem er keinerlei Erfahrung hatte. Ebenso wenig die Vorgesetzten, die deshalb das Militär alarmierten.

Schnell trafen zwei Waffenexperten des Militärs ein – und gaben keine Entwarnung. Denn die Granate war tatsächlich noch funktionsfähig und somit gefährlich. Laut Brachman sagten sie, dass das sehr ungewöhnlich sei. Normalerweise würden sie bei Einsätzen mit antiken Waffen meist entschärfte Waffen vorfinden.

Das passt zu meinem Vater

"Es gab noch einen Zünder und alles, was dazugehört. Die Granate war intakt, also haben sie sie gesichert, in ihren Lastwagen geladen und sind abgefahren", erzählt Brachman CTVNews.

Zwischenzeitlich ist ihr auch eingefallen, woher die Waffe stammt. "Ich erinnere mich, dass ich sie vor langer Zeit im Haus meines Großvaters gesehen habe. Nachdem er verstorben war, brachte mein Vater sie mit – das war aber schon vor über 30 Jahren." Alle Familienmitglieder seien damals davon ausgegangen, dass er die Granate entsorgen würde.

Dass er es nicht getan hat, das passt laut Brachman zu ihrem Vater: "Er war schon eine außergewöhnliche Person mit vielen Facetten. Aber eine Handgranate im Werkzeugkoffer aufzubewahren, ist auch für ihn eine ganz besondere Geschichte."

Umgang mit alter Munition

Wer einen solchen Fund macht, sollte auch in Deutschland umgehend die Behörden informieren. Online stellen sowohl lokale Polizeidienststellen, aber auch Webseiten der Bundesländer Anleitungen bereit.

Die Polizei Brandenburg schreibt beispielsweise, dass gefundene Kampfmittel nicht berührt werden sollten und immer "unverzüglich die nächste Ordnungsbehörde oder Polizeidienststelle" benachrichtigt werden soll.

Es herrscht zudem eine Anzeigepflicht: "Wer Kampfmittel entdeckt, […] ist verpflichtet, dies anzuzeigen."

Denn, so heißt es auf der Webseite der Polizei Brandenburg:

Alle Kampfmittel sind lebensgefährlich

Von Kampfmitteln können Explosionsgefahr, Vergiftungs- und gesundheitsschädigende Gefährdungen, Brandgefahr und umweltschädigende Gefahren ausgehen

Je länger die Kampfmittel in der Erde liegen, desto gefährlicher werden sie

Die Größe und Form der Kampfmittel sagt nichts über die Gefahr aus

Oft sind Kampfmittel schwer erkennbar, also Vorsicht bei Verdacht.